Am vergangenen Sonntag hatte es mich mal wieder in den Fingern gekribbelt, die Färbetöpfe herauszuholen und ein bisschen Wolle in Farbsoße zu tunken.
Heraus kam das:
2 100-Gramm-Stränge von Zitron-Lace in Lila, die zum baldigen Verschenken gedacht sind.
Dann habe ich mich wieder für den "Tauschrausch der Farben und Socken" bei Ravelry angemeldet und bin bannig spät dran mit dem Färben. Jetzt habe ich die Auswahl.
Alternative 1
und Alternative 2
(Morgen werde ich mich entscheiden, welche der beiden Alternativen sich auf den Weg machen darf.)
Dann gab es eigentlich noch eine Alternative 3. Der Strang war jedoch kühn und warf sich ins falsche Färbewasser. Dann eben nicht. Für diesen Strang fällt mir sicherlich auch ein/e Empfänger/in ein.
Und den Strang, der sich eigentlich in das Färbewasser werfen sollte, in das sich Alternative 3 warf, gibt es auch noch. Da ich diese Stränge ja nicht mehr "Kotzstrang" nennen mag, hab ich mir einen neuen Namen ausgedacht: Fortan heißen sie "Möchtegern".
Es war an der Zeit, Handytaschen zu stricken.
Zum Einen brauchte ich selbst eine. Und so strickte ich mir eine.
Schon verschiedene Male habe ich mich in der Double-Knitting-Technik geübt, mich dann aber entweder vorher beim Musterentwurf vertan oder mich dann, wenn der Entwurf stimmte, beim Muster verzählt, so dass ich die verschiedenen Dinge immer wieder einfach nur ribbelte. Aber nun hat es, mit dieser Strickschrift, doch auch mal geklappt.
"Pfefferminz Prinz" und "Kürbis" von der Wollmeise in Kombination.
Dieses Handytäschlein wiegt, verstrickt mit 2,75er-Dafür-Nadeln über 36 Maschen pro Farbe (insgesamt 72 Maschen pro Runde), nunmehr 18 Gramm.
Ich find's ein schönes Täschlein für ein tolles Handy. :)
Zum Anderen habe ich neulich noch ein zweites Täschlein gestrickt, damit es im WM-Fieber im Café verkauft werden kann.
Insgesamt 11 Gramm diverser doppelt genommener Sockenwollreste, verstrickt im einfachen 2re-1li-Muster mit 3er-Dafür-Nadeln.
Und wegen WM-Fiebers komme ich mit dem Stricken an größeren Dingen gerade auch so schlecht vorwärts. Ui, was war das heute für ein Spiel gegen den "Lieblingsgegner" der deutschen Mannschaft. Ach nein, so wollte der Kommentator die Engländer nicht nennen und entschied sich dann für "Lieblingsrivalen". Ein "Klassiker", natürlich, diese Begegnung. Aber eben erfuhr ich dann noch in der Fußballnachberichtserstattung, dass die Begegnung Argentinien-Deutschland ja auch ein "Klassiker des Weltfußballs" ist. Ja mei, lauter Klassiker in dieser WM - dann muss es natürlich auch ein musikalischer Klassiker sein ;)
...war am Freitag. Nachdem es am Mittwoch sehr ruhig war, war das Café am Freitag voller Leben.
Sandy lehrte das Spinnen...
...und war dabei so erfolgreich, dass der Lehrling Lia sich direkt eingehend mit dem Material bzw. dem Zubehör befasste.
Die strickenden Café-Gäste vom Freitag kamen von näher, wie Esme,...
...und von ferner, wie Monika aus Wien. Sie hatte beruflich in Leipzig zu tun und nutzte die Gelegenheit, mal wieder im Café vorbeizuschauen.
Sie strickt an einer schicken Jacke und erklärte uns ihre Idee zur Gestaltung der Kapuze derselben.
Und auch bekannte Gesichter fehlten am Freitag natürlich nicht.
Und es gibt wieder schöne neue Sockenwolle im Café. Die musste selbstverständlich sofort einer ersten optischen Prüfung unterzogen werden.
Bestanden. Genehmigt. Einfach toll! So wie der Abend auch.
Die Aprilsocken aus meinem persönlichen Sockenclub sind endlich fertig! Viking-Socken in Größe 39, die über 72 Maschen mit 2,5er-Dafür-Nadeln gestrickt aus einer pflanzengefärbten Merino-Sockenwolle namens "Zwiebelschalen" von der Zauberwiese nunmehr 82 Gramm wiegen.
Das Muster mag ich gern leiden - aber was habe ich mich beim Stricken gequält. Gefühlt jede vierte Reihe "durfte" ich zurückstricken, weil ich mich beim Verzopfen vertan hatte. Als ich die Socken fertig hatte, fielen mir dennoch gleich erst einmal drei Fehler auf. Egal, die bleiben, die gehören dazu :)
Ein bisschen sputen muss ich mich weiterhin, ich bin noch im Verzug...
Auf dem Wollefest hab ich am Dibadu-Stand einen bunten Kammzug BFL/Firestar erworben.
Und den musste ich gleich verspinnen, was dank Fast Whorl auch wirklich im Turbogang erfolgte.
Durch den Anteil von 30 % Firestar war es wirklich eine sehr glitzrige Sache beim Verspinnen, die aber nie langweilig wurde.
Zweifach verzwirnt ergab sich am Schluss bei 90 Gramm (ein bisschen Verlust war, weil ich wollte, dass beim Verzwirnen die Farben mehr oder weniger aufeinandertreffen) eine Länge von 240 Metern (etwa 270 m/100 g).
"Zeitnah" verschenkt und schon angestrickt gesehen - hübsch wirds! :)
So, und heute ist es endlich soweit! Der Spielplan wurde gut sichtbar an einer zentralen Stelle in der Wohnung aufgehängt, die wohnungsinterne Tippgemeinschaft hat ihre Tipps abgegeben, Fähnchen, Trikots und nationalfarbene Schminke dürfen andere kaufen - es kann losgehen! Nur schade, dass Schweden nicht dabei ist.
Mein absolutes Lieblingsfußball-Lied ist ja dieses hier:
Auch wenn die Qualität nicht die beste ist. Aber bei den Bildern und der Stimmung, die darin eingefangen ist, freu ich mich noch mehr auf die kommenden Wochen. Und dieses Lied muss natürlich auch noch mit rein:
Nu bin ich gespannt!
PS: Danke für die Kommentare zur Lauflänge von navajo-gezwirntem Garn! Das deckt sich mit meinen Vermutungen.
Diesen Kammzug von Sandy habe ich vor einem gefühlt geraumen Weilchen begonnen zu verspinnen.
Mittlerweile habe ich einen Fast Whorl für meine Susi und dann ging es auf einmal ganz flott.
Ein bisschen muss ich mich mit dem Fast Whorl noch einigen: Durch ihn gibt Susi mehr Gas und ich komme manchmal noch nicht ganz hinterher, so dass das Garn stellenweise dazu tendiert, zu viel Drall zu bekommen. Aber das wird noch.
104 Gramm herrlich weiches Neuseelandlamm bekamen navajogezwirnt eine Lauflänge von 305 Metern (gut 290 m/100 g).
Insgesamt sieht mir das Garn aber eigentlich dünner aus als (von der Lauflänge her betrachtet etwa) 6fach-Sockengarn.
Daher frage ich mich nun seit ein paar Tagen (vielleicht weiß ja eine/r von euch Rat): Kann es sein, dass navajogezwirntes Garn bei gleicher Garnstärke kürzer läuft, weil es durch die Zwirnung kompakter und somit schwerer pro Meter ist?
Mein Vater hat letztes Jahr zum Geburtstag ein Paar Sneaker von mir bekommen. Das Paar hat ihm sehr gut gefallen und er funktionierte die Socken zu Bettsocken um. Daher habe ich beschlossen, ihm dieses Jahr wieder ein Paar Bettsocken (auch die kann man ja dann und wann mal wechseln ;) ) zu schenken, dieses Mal nicht nur selbstgestrickt, sondern selbstgemacht (na gut, fast selbstgemacht, die Wolle zum Verspinnen hab ich nicht selbst vom Schaf geholt und vorbereitet).
Die Frage nach seinen Lieblingsfarben konnte er nicht so recht beantworten, er war jedoch noch schwer von der jordanischen Wüste beeindruckt, die er im Frühjahr besucht hat. Die Begeisterung kann ich bei solchen Bildern durchaus nachvollziehen.
Das Papasocken-Garn hatte ich hier schon vorgestellt. Passt ganz gut, denke ich.
Mittlerweile sind die Socken nun schon ein Weilchen fertig und ich komme endlich dazu, sie auch zu zeigen.
Die Socken haben Größe 44, wiegen 76 Gramm und wurden mit 2,5er-Dafür-Nadeln gestrickt.
Bündchen und Spitze wurden mit dem navajogezwirnten, dünneren Garn gestrickt, der Rest mit dem dickeren zweifach gezwirten Garn.
Ich wünsche meinem Vater allzeit warme Füße, und dass die Erinnerungen an die weite Reise so schnell nicht verblassen.
Kurz vorm Wollefest habe ich noch ein paar Kammzüge gefärbt.
"Danke" auf 100 g Neuseelandlamm
"Entschädigung" auf 100 g Neuseelandlamm
Blautöne, deren Name ich wieder vergessen habe, auf 100 g BFL
Rottöne, deren Name ich auch vergessen habe, auf 100 g BFL
"Grüüüüüüüüüüüün" auf 200 g BFL
und "Rohohot" auf 200 g Merino
Ich glaube, ich muss bald wieder Kammzüge färben, denn von denen oben ist keiner mehr bei mir... Obwohl: Spinnfutter habe ich eigentlich schon noch, die eine oder andere Faser ;)