Dienstag, 27. Oktober 2009

Anatomie mal anders

Heute fiel es mir mal wieder in die Hände, ein Fundstück, das ich am 19. Juni 07 aus der Fernsehbeilage "Prisma" klaubte:
prisma
Aha!
Der schönste Kommentar, den ich damals zu dem Zeitungsschnipsel bekam: "Mit der Leber im Unterbauch könnte man ja noch leben, besonders bitter: das Rektum ist offenbar an den Ösophagus angeschlossen... In diesem Sinne genieße Deine Anatomie und halte den Atlas niemals verkehrt herum, sonst sind die Augen hinten. Das macht zwar das Einparken leichter, ist im Kino aber blöd."
Für den Moment zitiere ich noch Goethe und wünsche mir für draußen "Mehr Licht!" ;) Und werde weiter "geheimstricken".

Dienstag, 20. Oktober 2009

Das X des Monats...

oder: Erst denken, dann stricken

Man nehme 100 g Merino-Sockenwolle mit einer Lauflänge von etwas weniger als normaler 75/25-SoWo, die man vor Monaten selbst überfärbt hat. Dazu ein wollverzehrendes Muster sowie ein spontanes "Die fang ich jetzt sofort an, mich juckt es schon in den Fingern" und dann dauert es auch nicht allzu lange und man hat den Salat:
DSC01038
Ja, ich bin bei der ersten Socke. Ja, das, was man von der Sockenpappe (die sich ausnahmsweise mal wenigstens zum Teil hat aufs Bild diskutieren lassen, normalerweise ist sie eher schüchtern und versteckt sich beim Fototermin in der Socke) sieht, fehlt noch. Nein, das wollverzehrende Muster ist auf dem Bild nicht zu sehen, ein bisschen Überraschung soll ja bleiben. Ja, ich bin mal pessimistisch und stelle die gewagte These in den Raum, dass die Wolle wohl nicht reichen wird.

Nun habe ich derer Möglichkeiten viele:

1) Ich schere mich nicht darum, kratze allen Optimismus zusammen und stricke die erste Socke in der irrwitzigen Hoffnung fertig, es möge für die zweite Socke reichen (so viel Optimismus habe nicht einmal ich an einem richtig guten und zudem sonnigen Tag).

2) Ich lege das Projekt beiseite, bemitleide mich eine Weile und fange was anderes an (viel zu schade um die tolle Wolle).

3) Ich fange von innen aus dem Knäuel mit der zweiten Socke an, stricke bis zu der Stelle, an der ich jetzt bei der ersten Socke bin, stricke dann abwechselnd an beiden Socken, bis die Wolle alle ist und

a) suche eine andere Wolle von derselben Färberin und stricke damit den Rest der Socke (eine herausragend gute Idee, bis auf die Tatsache, dass die anderen Wollen, die ich von dieser Färberin habe, von der Qualität und auch der Farbe her überhaupt nicht zu diesen Socken hier passen),

b) wage einen Materialmix, bin fleißig und färbe ein Stück normaler 75/25-SoWo ungefähr in den Farben dieser Socken (die Farben bekomme ich niemals so hin),

c) wage einen Material- und Farbenmix, bin faul und wühle in meiner Restekiste (was zwangsweise darin enden wird, dass ich einen Rest in einer ganz anderen Farbe nehmen würde/müsste).

4) Ich ribbele und stricke mit der Wolle ein anderes Muster. (Diese Möglichkeit wird nur der Vollständigkeit halber angeführt und stellt keine echte Option dar.)

An Problemlösungswegen mangelt es mir nicht. Aber ach. Ich ess erst mal was.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Mehrfarbiger Straßenköter (39/09)

Bunt ging es die letzten Tage auf meinen 2,5er-Veilchenholznadeln von Holz & Stein zu. Sehr bunt. Und heraus kam das:
DSC01027
Beziehungsweise das:
DSC01028
Socken in Größe 39, verstrickt über 72 Maschen nach dem Muster "Waves and Piers" aus der "Little Box of Socks" mit 78 Gramm eines "bunten Hundes", den ich für die Messe gefärbt hatte.
Das Muster ist sehr eingängig, strickte sich aber dennoch nicht so ganz hoppladipopp.
DSC01029
Ich bin von diesen Socken begeistert. Und am Fuß wirken sie einfach wunderbar:
DSC01030
Eigentlich dachte ich, diese Socken für mich gestrickt zu haben (ganz eigentlich sollten sie ja auch überhaupt gar nicht für mich gedacht sein, aber dann waren sie - mal wieder - zu eng und ich habe umdisponiert). Jetzt sagt das Engelchen auf meiner linken Schulter: "Die Socken kommen in die Geschenkekiste und sind für * super geeignet!" (Das Engelchen ist immerhin keine Plaudertasche und tratscht den Namen nicht weiter, wenigstens das.) Aber das Teufelchen auf meiner rechten Schulter sagt: "Nimm sie dir! Nimm sie dir! Nimm sie dir!" Mal sehen, wer von beiden den längeren Atem hat ;)

A propos Geschenkekiste: Jetzt habe ich doch tatsächlich mit der Weihnachtsstrickerei begonnen. Da ist das eine oder andere Projekt in meinem Kopf und das zweite auch schon auf den Nadeln.


Freitag, 9. Oktober 2009

Immer noch...


Mittwoch, 7. Oktober 2009

Wollberg in bunt

Jetzt noch ein letzter Eintrag zur Messe: Gefärbt hatte ich auch noch. Fast alles, was mir so an weißer Wolle in die Hände fiel (insgesamt 4,3 Kilo). Da es schnell gehen musste, hab ich mich weitestgehend an Bewährtes gehalten.
DSC00982
Getrocknet im Korb sah das so aus.
DSC00993
Und hier noch mal als Gruppenfotos:
13 "bunte Hunde"
DSC01002
10 x der "Spaziergang im Herbst"
DSC01000
10 x "Unterwasser-Algendickicht"
DSC01003
10 x "Am Lagerfeuer"
DSC00996
Und hier noch mal der Wollberg als Stranghaufen.
DSC01004
Ich weiß, die Farbqualität der Bilder ist mäßig (die Farben der Stränge auf dem Wäscheständer treffen die Wirklichkeit am besten). Sonne oder wenigstens Tageslicht wäre zum Knipsen schöner gewesen. Aber am 1. Oktober abends halb 11 nach Sonne zu rufen, ist wirklich ein aussichtsloses Unterfangen.

Heute mal keine Musik, sondern ein Gedicht, das ich sehr mag:

5 o'clock

Die Strickereien für die Messe wollte ich vorstellen - es sind zwei Dinge:
Zum Einen ein RVO (Raglan von oben) aus Bremont Julia (80 % Alpaka, 20 % Seide, herrlich!), eng anliegend und mit Trompetenärmeln:
DSC00971
Der Pullover in Größe S wurde gestrickt mit harmonischer Nadelstärke 4 und genau 463 Gramm Wolle. Ob er bei mir bleiben wird, werde ich noch entscheiden.
DSC00970
Die Anleitung dazu gibt es demnächst bei Ravelry.
Zum Anderen passend zum Pullover auch Stulpen (über die Farbkombination von Pullover und Stulpen kann man streiten ;) ):
DSC01015
Sie sind aus 61 Gramm Bremont Carmen (80 % Baby Alpaka, 20 % Maulbeerseide - ein Traum von einem Garn!), verstrickt mit auch harmonischer Nadelstärke 3.
DSC00977
Auch hierfür gibt es die Anleitung demnächst bei Ravelry.
DSC00975
Beide Wollen hab ich von hier und find ich total toll.

Und was passt zum Namen von Pullover und Stulpen?

Montag, 5. Oktober 2009

Messe

Ich erwähnte es bereits im letzten Eintrag: Die vergangenen Tage war ich auf der Modell-Hobby-Spiel. Es war anstrengend, beeindruckend, chaotisch, durcheinander, erfreulich, frappierend, genial, hübsch, illuster, jwd, kunterbunt, laut, musikalisch, nikotinarm, ohrenbetäubend, pompon-wollig, quicklebendig, rosa, schön, turbulent, unglaublich, voll, wollkauflastig, x-trem, yberwältigend, zauberhaft.
Zwei Bilder als Vertreter für die zahlreichen Eindrücke:
messe14

messe6
Viele schöne Berichte dazu gibt es bei Andrea, bei der ich auch die Bilder mopste, zu lesen. In den nächsten Tagen werde ich peu à peu vorstellen, was ich für die Messe noch vorbereitet/gestrickt habe. Aber jetzt werde ich erst einmal noch ein bisschen die Beine hochlegen und die Erlebnisse sacken lassen. Und meinen Ohrwurm der letzten Tage lasse ich hier, in der stillen Hoffnung, dass er mich heute Nacht verschont.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Am Tische herrsche Ordnung

Ein Freund heiratete kürzlich offiziell. Mit Gottesdienst, großer Feier und so. Und er wünschte sich von mir Tischkarten. Mag er haben, soll er haben. Eine Stunde Spontan-Kreativität im Bastelladen später, ein Körbchen Einkaufskram schwerer, eine halbe Geldbörse leichter und noch die eine oder andere Bastelstunde später waren die 84 Tischkärtchen fertig.
Hier nur zwei der möglichen 6 Varianten:
DSC00751
DSC00752
Und so geht's:
Man nehme:
Fertige weiße Blanko-Tischkarten (kann man sich auch selbst basteln, muss man aber nicht)
mehrere Bögen grünen Karton
Embossing-Stift
diverse kleine Stempel mit dem Anlass entsprechenden Motiven
Embossing-geeignetes Stempelkissen
Embossingpulver in silber und grün
doppelseitigklebende Schaumgummiminivierecke
Bleistift, Lineal, Schere und Radiergummi
einen Toaster (in der Tat!)
bei Bedarf mehrere der schwersten Lexika des Haushalts
Sonntagsschrift (sofern vorhanden)

Den grünen Karton mit Lineal und Bleistift nach Belieben in geometrische Formen aufteilen (hier: Parallelogramme). In jede Form einen Stempelabdruck setzen und mit silbernem Embossingpulver bestreuen. Das überschüssige Embossingpulver vom Karton schütteln und den Bogen über dem heißen Toaster zum Schmelzen bringen. Abkühlen lassen und gegebenenfalls unter den Lexika pressen.
In Sonntagsschrift die Namen der geladenen Gäste auf die Tischkarten schreiben und mit grünem Embossingpulver bestreuen. Auch hier wieder das überschüssige Embossingpulver von den Tischkärtchen schütteln. Die Embossingpulver-bestreuten Namen über dem heißen Toaster zum Schmelzen bringen, abkühlen lassen und auch unter den Lexika pressen.
Den grünen Karton entlang der Markierungen zerschneiden. Überbleibende Bleistiftreste bei Bedarf mit dem Radiergummi entfernen.
Auf jedes grüne Parallelogramm ein
doppelseitigklebendes Schaumgummiminiviereck kleben und das Parallelogramm wie gewünscht auf die Tischkarte kleben.
Fertig!

Mit diesem Gebastel wünsche ich ein schönes Wochenende. Ich werde die nächsten Tage mit den Kompagnons aus dem Café auf der Modell Hobby Spiel anzutreffen sein (Halle 2, Stand H50/J51). Frau Wolldrachen ist auch da, die Wolllust auch, Alpakas und noch viel mehr. Wer noch nichts vor hat, komme vorbei - wir haben ein heiteres Potpourri an Programmpunkten und Ausstellungsdingen vorbereitet.