Sonntag, 31. Januar 2010

Vive la Reine!

Gestern habe ich noch ein Lied vom König gebloggt, heute ist Zeit für die Königin. Warum? Heute hat Königin Beatrix I. der Niederlande Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch dazu von dieser Stelle! (Auch wenn ich realistisch genug bin zu ahnen, dass sie hier wohl nicht vorbeischauen wird, aber man weiß ja nie... ;) ).

Königin Beatrix, was fällt mir da als erstes ein? Natürlich das hier:

Doch nun zu etwas Gestricktem, und das auch noch passend zum Thema.
Zu Weihnachten bekam ich dieses Buch geschenkt. Und gleich dazu das Angebot, einem der Schenkenden eine Mütze aus diesem Buch zu stricken.
Gesagt, getan. Die Originalwolle war nicht zu bekommen, zumindest nicht innerhalb der Zeitvorgabe, also nahm ich Filzwolle von Online. Diese zerteilte ich in mehrere Knäuel, sortierte während des Strickprozesses mehr diese Knäule, als dass ich wirklich Maschen strickte, hatte dann eine Unmenge an Fäden zu vernähen (wobei mir glücklicherweise die beste Andrea der Welt half - danke!) und schwuppdiwupp war die Mütze fertig. Die Titelbildmütze:
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Verstrickt aus 155 Gramm Garn mit Nadelstärke 8 (wahre Baumstämme!) zu "God save the Queen".
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Nach dem Stricken sollte die Mütze in der Waschmaschine angefilzt werden, das habe ich mich dann doch nicht getraut, aus Angst, die Mütze würde danach nur noch Kindergröße haben. Somit habe ich von Hand gefilzt. Das mache ich nie wieder. Wärme, Feuchtigkeit und Bewegung bringen nicht nur Wolle zum Filzen, sondern machen auch an den Fingern Blasen.
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Dem Empfänger gefällt sie. :)
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Und nun noch was musikalisch Passendes ;)

Samstag, 30. Januar 2010

Ich spinne weiter

Von meinem ersten Spinnversuch neulich hatte ich noch einen Rest unverzwirnte Merino übrig. Und da ich nicht wusste, was ich damit machen soll, weil ich grad kein Pendant zum Verzwirnen da hatte, hab ich mich gleich mal im Navajo-Verzwirnen versucht. Die Theorie hatte ich mir bei Youtube angeschaut, nun galt es also, diese in die Praxis umzusetzen.
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Ein wüstes Durcheinander ist es geworden.
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Mal hat es gut geklappt, mal nicht so gut, und als ich in meinem Empfinden den Dreh raus hatte, war der Faden alle.
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Schade, dass der Faden nicht länger war, das Navajo-Verzwirnen hat richtig Spaß gemacht.
Und weil ich nicht wusste, was ich mit diesen 3 Gramm mit einer Lauflänge von 11 Metern (kühn hochgerechnet bei dieser Minimenge: 365 Meter auf 100 Gramm) anfangen sollte, wurde ich kreativ. Darf ich vorstellen? Der Navajo-Wurm:
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Hier noch drinnen in der Zimmerpflanze, hat er sich dann schon bald nach draußen gewagt.
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Jetzt hat er mir erzählt, dass er es draußen schöner findet und gern mal eine Reise unternehmen würde. Na, mal sehen, ob ich ihm das erlaube ;)

Und dann habe ich meine Spindel gleich mal neu in Aktion gebracht.
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Die Fasern, von Sandy gefärbtes Neuseelandlamm, sind ein Traum.
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Und der Faden wird ganz schön dünn.
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Richtig dünn.
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Da hab ich noch einiges vor, bis ich damit fertig bin. :)


Samstag, 23. Januar 2010

Noch kein halbes Jahr...

...ist es her, dass ich sagte: "Nö, ich stricke und färbe, mit Spinnen fange ich nicht auch noch an." Zwei Personen saßen mir gegenüber und tauschten wissende Blicke aus. "Jaja", lautete die einstimmige Antwort, kaum dass ich meinen Satz beendet hatte. "Lasse reden", dachte man sich vermutlich. Ich hielt mich für standhaft, für immun. Als ich merkte, dass es mich zu faszinieren begann, redete ich mir ein "Nee, lass mal, dann hast du ja gar keine Zeit mehr."
So kann man sich täuschen und selbst veräppeln. Hm... Nennt mich Inkonsequenzia.
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Oder anders verdreht:
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Mein erster Spinnversuch aus einer heiteren Mischung aus Tussahseide (das Cremefarbene), Märchenwolle (oder sowas in der Art, vielleicht ist es auch was anderes, es war um eine Geburtstagsgeschenk-Pralinentüte gewickelt, auf alle Fälle das Bunte) und Merino (das Dunkelrote).
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Warum so durcheinander? Ich fing mit Tussahseide an, hatte aber noch nicht so recht den Dreh raus, dafür war sie mir dann doch zu schade, da sah ich die bunte Wolle, beim Spinnen derselben machte es "Klick", was die Technik betrifft, dann doch noch mal ein bisschen Tussahseide, und dann nahm ich mir im Café noch etwas Merino mit.
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Es ist noch ganz schön Freestyle. Mal dicker, mal dünner, mal ist einer der beiden miteinander verzwirnten Fäden gerissen, mal hat das Garn "Nasen", weil das Verzwirnen auch seine Tücken hat.
Aber ich werde mir diese 8 Gramm, die immerhin 30 Meter lang sind (und wenn ich mich nicht vertan habe, macht das eine Lauflänge von 375 Metern auf 100 Gramm), an eine prominente Stelle legen. Wenn ich es irgendwann mal besser können sollte, kann ich dann vergleichen. Und schmunzeln. Aber erst mal bin ich stolz wie Bolle. :)


Dienstag, 19. Januar 2010

"Halbwild und mild" ganz wild und mild (02/10)

Zurzeit hakt es beim Stricken irgendwie. So richtig vorwärts komme ich nicht, mitunter "darf" ich das, was ich an einem Abend gestrickt habe, auch wieder ribbeln, weil "erst denken, dann stricken" manchmal doch auch angebracht wäre ;)
Aber dann und wann klappt es dann doch. Da komme ich vorwärts und bekomme sogar was fertig:
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Wapiti suchte im Dezember Teststricker für ein von ihr entworfenes Sockenmuster. Teststricken finde ich dufte und so war ich gern dabei. Und finde die Socken wunderbar.
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Gerade dass beide Socken (aus welchen Gründen auch immer) so unterschiedlich sind, finde ich hübsch.
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Verstrickt habe ich 90 Gramm einer Merino extra fein von handgefaerbt in der Färbung "Waldelf" mit meinen standardmäßigen 2,5er-Dafür-Stäbchen über 68 Maschen zu einer Größe 40/41.
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Das Muster ist eine wahre Wucht, finde ich. (Danke dafür, Wapiti!) Ab Ende Januar gibt's das dann bei Ravelry. (Nachtrag vom 28. Januar 2010: Hier gibt's die Anleitung.)
Und die Wolle ist auch einfach nur ein Traum. Dieser Griff! Und diese Farben!
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Die Socken kommen jetzt erst einmal in die Geschenkekiste. Da herrscht nämlich gähnende Leere.

Ich bin zuversichtlich, dass das mit dem Stricken jetzt auch wieder besser wird. Immerhin habe ich gestern bei dem Tauwetter auf der Hecke vom Nachbargrundstück einen Schweinehund entdeckt:
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Ich war ihm (rein positionell betrachtet) deutlich überlegen und mittlerweile hat er auch das Weite gesucht, ist nicht mehr existent. Wenn das kein gutes Omen ist!

Passend zu dem trübtassigen Wetter draußen heute ein Lied des Herzens, das die letzten Tage bei mir in Dauerschleife lief. Dass eine singende Säge so schön klingen kann, war mir gar nicht mehr bewusst.

Arbeit und Entspannung

Das heitere Miteinander am Freitag begann arbeitsreich, zumindest für Klemens. Das Drehen der Haspel und des Wollewicklers ist immer wieder für Nebenstehende, egal ob groß oder klein, faszinierend.
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Da Klemens jedoch nicht nur schnell strickt, sondern auch schnell Wolle wickeln kann, war der Stranghaufen sehr bald in einen Knäuelstapel verwandelt.
Jan, der vor ein paar Monaten das Stricken bei uns lernte, kam kurz vorbei und stieß mit uns auf das neue Jahr an. Unsere Versuche, ihn nach seinem Strickpäuschen wieder an die Nadel zu bringen, schlugen leider fehl. Vielleicht haben wir bei seinem nächsten Besuch mehr Glück :)
Aber wir sind ja auch zum Stricken da.
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Socken, Tücher, egal. Hauptsache, die Nadeln klappern.
Bei Antje sieht sogar Lace-Stricken wie ein Kinderspiel aus.
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Aber immer nur Stricken? Nö. Dafür gibt es einfach viel zu viele Dinge, die dazu auffordern, probegetragen zu werden.
Melanie fand neue Kombinationen gegen die Kälte vor der Tür des Strickcafés.
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Der Versuch, auch Klemens von dieser Kombination zu überzeugen, war allerdings nicht gänzlich von Erfolg gekrönt.
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Aber Melanie probierte gleich weiter.
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Auch sehr hübsch!
Was für ein toller Abend!

Samstag, 16. Januar 2010

Älter...

...bin ich geworden. Und wie ich feststellen durfte, bin ich sogar (ein paar Tage) älter als die Grünen.
Ein Geburtstag ist, finde ich, eine putzige Sache. Eigentlich wird man an dem Tag ja nicht älter als an allen anderen Tagen des Jahres auch, nur schaltet an dem Tag gewissermaßen der Alterszähler die Zahl vor dem Komma um. Ohne dass man dabei aktiv irgendwie am Altern "arbeiten" muss, wird einem gratuliert und man bekommt, wenn man Glück hat, Geschenke. Ich hatte Glück. Und was für welches! Seht selbst.

Teil 1 - Geschenke, die ich einfach so nutzen kann:
Gestrickte Sachen:
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Und vieles für auf die Hüften oder gegen Beschwerden im Alter (wie z. B. Schusseligkeit, Gelenkschmerzen, kalte Füße) ;) :
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Teil 2 - Geschenke, die ich auch einfach so nutzen kann. Aber mit "Arbeitsaufwand" ;) Die meisten denken anscheinend "Stricken kannse, kannse also selber machen".

Zunächst erst einmal - natürlich! - Wolle. Wolle braucht der Mensch zum Stricken. Schöne, tolle Wolle!
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Und damit ich mir nicht immer selbst überlegen muss, was ich stricken mag, wenn andere doch ein reichhaltiges Angebot an Strickvorschlägen bieten, gab es Bücher.:
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Aber nicht nur Strickbücher. Auch Klaviernoten und auch "Verblendung" von Stieg Larsson im Original und in der Übersetzung (und das, ohne dass sich beide Schenker miteinander abgesprochen haben (oder hätten können), ich find das ja immer noch toll!).
Manchmal tun einem ja, gerade im Alter, die Hände weh vom Stricken ("Arthrose lautet das Stichwort", würde Dittsche jetzt sagen ;) ), da kann man dann bei einem Buch mal ein Päuschen für die Hände einlegen. Oder wenn das mit der Schlaflosigkeit zu schlimm werden sollte.

Dann gab's auch CDs. Natürlich. Wer strickt, hat noch Platz auf den Ohren.
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Und falls doch mal der gesamte Stash verstrickt worden sein sollte, kann ich mir ab sofort meine Wolle selber machen:
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Klammer auf: Ähm, ja. Mein erster Spinnversuch endete damit:
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Aber ich bleibe dran. Und werde berichten. Versprochen. Klammer zu.

Und für den Fall, dass ich zwar noch Wolle haben sollte, mir mein Leben aber etwas zu farblos erscheint, hab ich das bekommen:
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"Joe", benannt nach seinem Erbauer, meine neue Mühlen-/Kreuz-/Wieauchimmerdiewirklichheißt-Haspel.
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Jetzt muss ich meine Färbewolle nicht mehr mit der Schirmhaspel haspeln. Toll! Vor allem auch, wo man doch im Alter auch gern mal "Rücken" hat.

Warum ich so auf meinem Alter herumhacke? Naja, was soll man bei wie folgt adressierten Geburtstagsbriefen schon denken?
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;) Ich nehme das neue Lebensjahrzehnt (mittlerweile) gelassen.
(Und mal sehen, wie lange es dauert, bis die Leute stutzig werden, wenn ich auf die Frage nach meinem Lebensalter "28" antworte.)

Noch einmal vielen, vielen Dank an alle, die mich so reich beschenkt haben! (Auch an jene, deren Geschenke ich hier nicht gezeigt habe. Ich mag sie nicht minder.)

Heute muss dieses Lied sein, von einem Sänger, den ich sehr mit meiner Kindheit verbinde. Dafür, dass das Lied schon mehr als 20 Jahre alt ist, finde ich es doch ganz schön erschreckend aktuell:

Montag, 11. Januar 2010

Neues Jahr - altes Muster (01/10)

Draußen ist's kalt. Ziemlich kalt. Perfektes Wetter für Eiszapfen. Ich liebe Eiszapfen.
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Mein derzeitiger Liebling ist allerdings folgender Freund, der direkt über dem Balkon rumhängt:
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Heute morgen war er etwas länger als einen Meter, über den Tag ist er aber noch etwas gewachsen. Mal sehen, wie lang er noch wird.

Und weil es so kalt ist, kann man Folgendes gut gebrauchen: Das erste Sockenpaar des Jahres.
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Mojos in Größe 35. Verstrickt habe ich 66 Gramm eines Drachenwollstrangs mit 2,5er-Dafür-Stäbchen über 60 Maschen.
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Die Socken werden demnächst an einen lieben Menschen verschenkt.
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Ich mag sie gern leiden, auch wenn es nicht meine Farben sind. Die sind im Übrigen am besten noch auf dem letzten Bild getroffen.
Und jetzt noch ein bisschen was quasi vom alten Goethe:

Freitag, 1. Januar 2010

Handarbeiten 2009

Als Abschluss für 2009 hab ich mal zusammengerechnet, was ich in dem vergangenen Jahr eigentlich in Sachen Handarbeiten so fabriziert, verstrickt und gefuddelt habe.

Den wohl größten Posten nimmt das Stricken ein:
48 Paar Socken > 3.557 Gramm
3 Schals > 480 Gramm
3 Tücher > 478 Gramm
3 Pullover/Oberteile > 1.156 Gramm
1 Paar Stulpen > 61 Gramm
1 Mütze > 85 Gramm
5 Paar Babysocken > 95 Gramm
Gesamtverbrauch: 5.912 Gramm

Gefärbt habe ich insgesamt um die 13 Kilo Wolle.

Und genäht habe ich auch noch ein bisschen:
1 Strickbeutel
1 Beutelchen für den Kleinkram beim Stricken
1 Adventskalender
2 Kissen

Mal schauen, was 2010 so bringt. Ich mach's mir jetzt auf dem Sofa gemütlich und werde die Nadeln schwingen.

Der Schwester Haupt

Ende Oktober bekam ich eine Mail:
"Mein Kissen will nicht mehr!! Erinnerst Du dich? Du hattest mir vor acht Jahren zu Weihnachten ein Kuschelkissen geschenkt, das ich stets mit mir genommen habe und auch täglich verwende. Zum Schlafen und Sitzen und Knuddeln und an Dich Denken, und mein Freund klaut es mir immer, weil er nachts sein Haupt darauf bettet. Aber nun sind da viele Löcher drinne und die Federn kommen raus und ich will es nicht mehr recht waschen, weil die Löcher nur noch größer werden und ich es nicht so recht flicken kann, dort, am Saum, wo es daneben schon wieder brüchig wird.
Darf ich mir ein neues zu Weihnachten wünschen? Büdde?"

Kann man bei einer solchen Bitte "Nein" sagen? Ich nicht. Und so begab ich mich auf die Suche nach Mustern und kaufte Kissen, Stoffe, Garn und Reißverschlüsse und legte los.
Und das kam dann raus.
Das Kissen für die Schwester:
Vorderseite - Jacob's Strings (abgewandelt)
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Rückseite - Sixteen Patches Chain (abgewandelt)
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Da der Ruf nach einem eigenen Kissen für ihren Freund kaum zu überlesen war, gab es auch für sein Haupt ein Kissen:
Vorderseite - Axe and Churn
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Rückseite - Fading Star (abgewandelt)
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Beiden Kissen ist gemein, dass sie 50 cm x 50 cm groß sind und an der Unterseite einen Reißverschluss haben, so dass der Bezug separat vom Kissen gewaschen werden kann.
Leider hab ich mir nicht aufgeschrieben, von welcher Internetseite ich die Mustervorlagen abgeschrieben habe.